Filmdetails | Bewertungen [4]
Film-Plakat

Bullitt

(Peter Yates / USA 1968 / 113 Min)

Darsteller:
Steve McQueen, Robert Vaughn, Jacqueline Bisset, Don Gordon, Robert Duvall 
Genre:
Action 
Beschreibung:
Das Neue Hollywood

In den 60er Jahren kam es zu einem Generationswechsel in Hollywood.
Neue, hungrige Produzenten. Neue Regisseure. Man wollte keine Doris-Day-Zugerguss-Romanzen mehr sondern echtes, lebensnahes Kino
Neue Schauspieler - Neue Art der Schauspielerei: Method Acting: das ist eine Schauspielmethode, die vom Schauspieler verlangt, sich in die Rolle hineinzuversetzen. Dabei soll der Darsteller in den Figuren, die er spielt, eine Seite seines Selbst widerspiegeln. Er soll in der Figur vollständig aufgehen und persönlich erlebte Schicksalsschläge und ähnliches in der Rolle verarbeiten.
Die bekanntesten Vertreter sind: Marlon Brando, James Dean, Robert DeNiro, Al Pacino und Stecve McQueen.

Die ersten Actionfilme neuen Formats verdränge das plötzlich angestaubt wirkende alte Kino:

Sergio Leone („Für eine Handvoll Dollar“ (1964), „Für ein paar Dollar mehr“ (1965) und „Zwei glorreiche Halunken“ (The Good, the Bad and the Ugly) (1966))
„Bonnie und Clyde“ (1967) von Arthur Penn
„Das dreckige Dutzend“ (1967) von Robert Aldrich
der heutige Sneak Classic von 1968
„The Wild Bunch“ (1969) von Sam Peckinpah
„Dirty Harry“ (1971) von Don Siegel
„Getaway“ (1972) von Sam Peckinpah

Die Filme haben Konventionen gebrochen
Neue Art der Gewaltdarstellung. Von 1930 bis 1966 bestimmte ein von der amerikanischen Filmindustrie selbst auferlegter Production Code, was in Filmen wie dargestellt werden durfte. Bei einem Verbrechen zum Beispiel sollte das Töten nicht im Detail gezeigt werden, ein Mord nicht verherrlichend wirken, und Waffen sollten sparsam eingesetzt werden.
Durch ihre explizite Darstellung von Gewalt durchbrachen genannte Filme den Production Code und entfachen, aufgeladen durch die Kassenerfolge, heftige Kontroversen.

Wie kam es zum Umbruch?
1. Wie bereits erwähnt: Neue Riege von Produzenten, Regisseuren und Schauspielern
2. Die TV-Präsenz von Gewalt: Vietnamkrieg und die politischen Morde (Martin Luther King wurde 1968 ermordet) und sozialen Unruhen in den U.S. Städten (1966/67)
Gewalt war allgegenwärtig - „gewalttätige Filme sind eine unausweichliche Konsequenz gewalttätigen Lebens“.
Die Filme trafen den Nerv der Zeit.


Vorreiter

Einer der Vorreiterfilme war Bullitt, obwohl er nicht brutal war, wie einige der anderen genannten Filme. Er war Vorreiter aus anderen Gründen

a) Authentizität (der Film sollte authentisch wirken)
I. Original Schauplätze (Krankenhaus, Hotel, Künstlerstudio
II. Original Personal (keine Schauspieler), z. B. das Krankenhauspersonal

b) Verfolgungsjagd
I. Der Film beinhaltet die Mutter aller Verfolgungsjagden. Die erste des modernen Kinos (kein Vergleich mit „Dick und Doof“). Häufig kopiert! Selten erreicht. Hat Maßstäbe gesetzt.
II. Wichtig: Das Fenster des Autos (Ford Mustang) vom Protagonist des Films ist heruntergekurbelt. Und zwar weil der Hauptdarsteller zeigen wollte, dass er selber fährt. Er hat (nahezu) alle Szenen selber gedreht bei der Verfolgungsjagd. (Alle – bzw. alle die die Versicherung erlaubt hat, und noch mehr). Sein Gegenspieler, ein gelernter Stuntman, ist den Dodge Charger übrigens ebenfalls selber gefahren.
c) Die Coolness in Person des „King of Cool“ in der Hauptrolle
I. Was überleitet zu Punkt 3, dem Schauspieler.


Schauspieler

der „King of Cool“
*1930 in Indiana, +1980 Mexiko
Vorname: Terence
Stahlblaue Augen – einnehmendes Lächeln – vereint Stil und Männlichkeit – war von Natur aus nicht monogam – wurde Größenwahnsinnig – glaubte (zu recht!?) er wäre der Beste.
Er war zu seiner Zeit der vielleicht größte Box Office Garant.

Mit wenigen Sätzen beherrscht er die Leinwand. (Blicke, Körperhaltung) Gibt sogar Text ab der im Drehbuch stand.

Nachwuchs-Schauspieler haben sich Bullitt angesehen um zu beobachten wie der King of Cool aus dem Auto steigt! Oder wie er steht. Wie er sein Gegenüber anschaut! Jede kleine Aktion ist eine perfekte Performance.

In den 60er und 70er Jahren Leitwolf einer neuen Generation von Actionhelden.
Etablierung eines neuen Heldentypus: wortkarge Cop, der sich keinen Hirarchien beugt und höchst fragwürdige Methoden anwendet zur Durchsetzung von Recht und Ordnung: Rolle erfunden und zur Perfektion gebracht.

1980 stirbt er im Alter von 50 Jahren an Krebs (gleiches Jahr wie John Lennon)


Letzte Infos

Oscar für den besten Schnitt
Regisseur: Peter Yates *1929, England
Folgende Schauspieler spielen eine in dem Film:
Robert Vaghn (U.N.C.L.E. oder ? Glorreiche Sieben ?)
Jacqueline Bisset (Mord im Orientexpress)
Robert Duvall (der Anwalt und Adoptivsohn in „der Pate I-III“ oder „Apocalypse Now“)
Don Gordon
Und Natürlich Terence Steve McQueen 
Anwesende:
Adrian, Dr. Klaus, Lady, Michael, Peter, Stefanie, Uta 
Bewertung:
4.50 (ganz ok) 
Externer link:
http://german.imdb.com/title/tt0062765/